ALSFELD. Rund 150 Arbeitsplätze, davon ca. 100 am Produktionsstandort Alsfeld, bestehen zurzeit bei der Firma Sealed Air im Alsfelder Industriegebiet Ost. Diese und andere Informationen über die Firma standen im Mittelpunkt einer Betriebsbesichtigung durch Alsfelds CDU-Bürgermeisterkandidaten Stephan Paule und weitere Vertreter des CDU-Stadtverbandes Alsfeld.
Erklärung der Produktionsanlagen. Produktionsmanager Samir Memic (rechts) mit Bürgermeisterkandidat Stephan Paule (2. v. r.) und Vertretern der Alsfelder CDU. Die Produktionsmanager Samir Memic und Dirk Eichholz stellten den Kommunalpolitikern den Produktionsstandort Alsfeld und die vor Ort produzierten Produktlinien Luftpolsterfolie/ Schaumstofffolie und „Korrvu“ vor. Während Luftpolsterfolie und Schamstofffolie allgemein bekannte und weit verbreitete Verpackungsmaterialien sind, handelt es sich bei „Korrvu“ um eine aus Wellpappe und Kunststofffolie individuell für Einzelprodukte entworfene und gefertigte Schutzverpackung. Sie kommt insbesondere im industriellen Warenversand hochwertiger und empfindlicher Produkte zum Einsatz.
Das Werk Alsfeld verfügt über eine eigene Entwicklungsabteilung, in der insbesondere Korrvu-Verpackungen nach individuellen Kundenwünschen konzipiert werden. Im Bereich der Füllmaterialen für Versandkartons führt die Firma in diesem Jahr am Standort Alsfeld die Produktion einer neu entwickelten, rein pflanzlichen und zu 100 Prozent kompostierbaren Art von Verpackungschips ein. In der Region setzt Sealed Air auf die Zusammenarbeit mit zahlreichen heimischen Unternehmen.
Die Firma Sealed Air hatte sich im Jahr 1999 in Alsfeld angesiedelt, erklärte Produktionsmanager Eichholz. Ausschlaggebend für die Standortwahl seien die zentrale Lage Alsfelds innerhalb Deutschlands und Europas und die gute Verkehrsanbindung der Stadt gewesen. Seit der Ansiedlung habe man die Produktion kontinuierlich ausgeweitet und weiterentwickelt, betonten Memic und Eichholz. Die durchschnittliche Wachstumsrate des Standortes Alsfeld seit 1999 betrage 10% jährlich. Nach über 60 Millionen Euro Umsatz am Standort Alsfeld im Jahr 2011, habe Sealed Air in 2012 ihre Produktionsfläche um insgesamt 2200 Quadratmeter vergrößern können. Für den Bereich Korrvu sei zudem eine neue Stanz- und Druckmaschine angeschafft wurden, die demnächst in Betrieb gehe. Zugleich habe man, trotz der Anschaffung neuer, effizienter Maschinen auch die Zahl der Mitarbeiter in diesem Jahr um weitere sieben Personen gesteigert. Sealed Air ist Ausbildungsbetrieb und beschäftigt zurzeit sechs Auszubildende.
Bei der Führung durch die Produktion lernten die CDU-Vertreter auch die hohen Sicherheitsstandards des Werkes kennen. So mussten alle Besucher aufgrund der Verwendung von Isobutanol bei der Herstellung von Schaumstofffolien antistatische Kleidung tragen, um Funkenschlag zu vermeiden.
Seitens der CDU-Vertreter wurde nachgefragt, ob Produktfälschung im Verpackungsbereich nicht ein großes Problem darstelle. Dem trete Sealed Air durch die Patentierung wesentlicher Innovationen und durch Exklusivverträge mit Zulieferern entgegen, betonten die Produktionsmanager. Im Massenmarkt gelte „alles, was gut ist, wird kopiert,“ so Dirk Eichholz. Aus diesem Grund lege Sealed Air besonderen Wert auf die Qualität seiner Produkte, so dass man, insbesondere bei Spezialverpackungen, gut aufgestellt sei.
Bürgermeisterkandidat Stephan Paule unterstrich, dass der Erfolg von Sealed Air am Standort Alsfeld ein gutes Beispiel für Wirtschaftsansiedlung in der Region darstelle. „Schaffung von Arbeitsplätzen, technische Innovation und Zusammenarbeit mit Partnern in der Region sind genau das, was der Wirtschaftsstandort Alsfeld braucht,“ formulierte der Bürgermeisterkandidat.
Der Mutterkonzern Sealed Air Corp., mit Sitz in Elmwood Park im US-Bundesstaat New Jersey, verfügt weltweit über 145 Produktionsstätten und über 26 000 Mitarbeiter. Am Anfang der Firmengeschichte steht die Erfindung der bekannten Luftpolsterfolie „BubbleWrap“ durch Alfred Fielding und Marc Chavannes. In Europa gibt es Produktionsstätten in Frankreich, Italien, Großbritannien, Schweden, Norwegen, Portugal und Deutschland. Dabei hat das Werk in Alsfeld im Vergleich die niedrigsten Produktionskosten aller europäischen Werke.