ALSFELD. Einblick in die Arbeit eines Wäsche-Vollversorgers für den Bereich Pflege und Gesundheit erhielten CDU-Bürgermeisterkandidat und Vertreter der CDU Alsfeld bei einer Betriebsbesichtigung der Textilservice Jöckel in der Obersten Elpersweide im Alsfelder Industriegebiet Ost. Die Besucher waren von der Qualität und Innovationskraft des Betriebes begeistert. Dies gab der CDU-Stadtverband in einer Pressemitteilung bekannt.
Erläuterung des Wäschereibetriebes. Vlnr.: Bürgermeisterkandidat Stephan Paule, Klaus-Dieter Behlen, Richard Weicker, Betriebsleiter Tino Wilk, Inhaber Stefan Decher. Inhaber Stefan Decher und Betriebsleiter Tino Wilk begrüßten die CDU-Vertreter und führten sie durch die 2011 neu errichteten Anlagen der Wäscherei. Wesentliches Standbein der Arbeit am Standort Alsfeld sei die Arbeit als Anbieter eines Wäsche-Vollkonzepts als Dienstleister für Einrichtungen im Pflege- und Gesundheitsbereich (Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Alten- und Pflegeheime), erläuterte Betriebsleiter Wilk. Bettwäsche, OP-Kleidung, Berufswäsche usw. der von der Firma Jöckel betreuten Einrichtungen seien nicht deren Eigentum, sondern würden an diese Einrichtungen vermietet. Abholung von Schmutzwäsche, Reinigung und Anlieferung sauberer Wäsche bis zu den einzelnen Stationen werde von der Firma Jöckel geleistet. Die hiermit verbundene Standardisierung der Arbeitsabläufe mache effizientes Arbeiten und eine Kostenersparnis für die Kunden möglich, so Inhaber Stefan Decher.
Die Wäscherei Jöckel ist für die Einhaltung der erforderlichen hohen Hygienestandards für den Gesundheits- und Pflegebereich zertifiziert. Dies sei die Grundvoraussetzung, so Tino Wilk, um überhaupt in diesem Marktsegment tätig zu sein. Durch den Neubau 2011 verfüge die Firma in diesem Bereich über „das modernste, was es zurzeit in Deutschland gibt“, so Wilk weiter. Die getrennten Bereiche der Wäscherei für „reine“ und „unreine“ Textilien können nur über Schleusen betreten werden, in denen eine entsprechende Desinfektion stattfindet.
Die vollautomatischen Waschstraßen der Firma können in der Spitze 2,5 Tonnen Wäsche pro Stunde desinfizierend bearbeiten. Hierzu werde die angelieferte Schmutzwäsche zunächst vorsortiert und in Chargen zu je 50 Kilogramm gebündelt. Je nach Wäschesorte würden die Bündel in einem ausgeklügelten Logistiksystem von den Maschinen abgerufen und dem Waschprozess zugeführt. Die Zugabe der Waschmittel geschehe zeitgesteuert je nach Wäschesorte und vollautomatisch, um optimale Reinigungsergebnisse zu erzielen. Im Anschluss wird die Wäsche auf der „reinen“ Betriebsseite aus den Maschinen entladen, wo Trocknung, Sortierung, Glättung und Faltung der gewaschenen Wäsche erfolgen. Die firmeneigene Expedition stellt dort auch die Chargen für die Lieferung an die Kunden zusammen.
Neben dem Wäsche-Vollkonzept gibt es seit 1. September als zweites Standbein am Standort Alsfeld auch ein Angebot zur Reinigung von Wäsche der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Dieser Geschäftsbereich, den Betriebsleiter Wilk die „hohe Schule“ der Branche nennt, muss neben der personengenauen Zuordnung der eingehenden Schmutzwäsche und der herausgehenden gereinigten Wäsche auch eine adäquate Reinigung und Pflege der unterschiedlichen Arten von Privatwäsche von der Unterhose bis zum Pailletten-Pullover leisten.
Textilservice Jöckel unterhält einen eigenen Fuhrpark an den Standorten Alsfeld und Zella-Mehlis. „Unsere Kraftfahrer“, so Firmeninhaber Stefan Decher, „sind ein wichtiges Aushängeschild und unser täglicher Kundenkontakt.“ Durch die Abholung und Lieferung der Wäsche bis zur Klinik-Station entstünden direkte Einblicke und Kontakte, durch die die Zusammenarbeit mit den Kunden reibungslos laufe und kontinuierlich verbessert werden könne. Der Fuhrpark der Firma wird von Alsfeld aus geleitet. An diesem Standort unterhält die Firma zwölf Lastkraftwagen, um die täglichen Touren zu gewährleisten.
Textilservice Jöckel wurde 1948 in Lauterbach gegründet. Nach der Wende übernahm man 1991 den Standort Zella-Mehlis in Thüringen. Nachdem der Lauterbacher Betrieb am 2. Februar 2011 durch ein Großfeuer zerstört wurde, entschied man sich für einen Neubau in Autobahnnähe. Dies ist laut Firmenleitung der entscheidende Standortfaktor. Nachdem die Stadt Alsfeld bereits am 1. März 2011 die Zusage für einen Grundstückskauf in der Obersten Elpersweide gegeben habe, wurde die Suche nach Alternativstandorten, z. B. in Fulda aufgegeben. Nach dem ersten Spatenstich am 16. Mai 2011 konnte die Arbeit in Alsfeld am 24. Oktober 2011 aufgenommen werden. Zuletzt zog im März 2012 die Verwaltung nach Alsfeld um.
Den Produktionsausfall nach dem Feuer von 2011 konnte übergangsweise der Standort Zella-Mehlis auffangen. Mit Bussen wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich aus dem Vogelsberg nach Thüringen gefahren. In dieser Zeit blieben das gesamte Personal und alle Kunden der Firma treu. Der neue Standort in Alsfeld beschäftige zurzeit rund 110 Personen. Seit der Neueröffnung seien sieben Stellen in Alsfeld neu geschaffen und besetzt worden, erklärte Betriebsleiter Wilk. Besonders im Bereich der Heimbewohnerwäsche erwarte man in Zukunft ein starkes Wachstum. Inhaber Stefan Decher ergänzte: „Im Rhein-Main-Gebiet könnte ein Betrieb wie der unsere gar nicht existieren, die benötigten Arbeitskräfte würden wir dort nicht finden, trotz unserer guten Arbeitsbedingungen mit Tarifbindung und Ein-Schicht-Betrieb.“
Bürgermeisterkandidat Stephan Paule und die CDU-Vertreter waren von der Arbeit der Textilservice Jöckel sichtlich beeindruckt. Paule betonte, dass an diesem Beispiel deutlich werde „wie wichtig es ist, Alsfelds Standortvorteile auch nach außen zu vermarkten.“ Das zeitliche Zusammentreffen der Anfrage der Firma Jöckel mit der weiteren Erschließung des Gewerbegebiets Oberste Elpersweide habe für Alsfeld äußerst positive Auswirkungen gehabt. Entsprechende Gewerbeflächen müssten schnell und planmäßig weiter erschlossen werden. Auch werde er im Fall seiner Wahl zum Bürgermeister aktiv auf Unternehmen zugehen und um Ansiedlung in Alsfeld werben. „Die Reduzierung des bürokratischen Aufwands für ansiedlungswillige Unternehmen auf ein Minimum muss zum Regelfall werden“, sagte Paule abschließend.