Legendär: Schulfest in Eifaer Turnhalle
„Auf einen Kaffee bei der OZ“: Stephan Paule, Stefan Euler und Timo Georg erinnern sich an gemeinsame ASS-Zeit
Drei Kommunalpolitiker an einem Tisch - dreht sich da am Ende wieder alles um Gemeindefinanzen, demographischen Wandel und Abwassergebühren? Mitnichten: Im lockeren Gespräch mit OZ-Redakteurin Sabine Galle-Schäfer und Redaktionsleiter Henning Irek spielen vielmehr ein „legendäres Schulfest“ in der Turnhalle in Eifa, gemeinsame Kursfahrten und die Frage, ob Stephan Paule mit einem Abi-Schnitt von 1,0 etwa früher ein Streber war und allein auf dem Schulhof stand, eine viel entscheidendere Rolle. Um es vorwegzunehmen: „Nein, ich war ziemlich aktiv im Organisationskomitee, ich war der Kassierer“, erklärt Paule seine Rolle und Stefan Euler ergänzt lachend: „Aus dem ist trotzdem was geworden!“ Diplomatischer formuliert es Timo Georg: „Es ist möglich, dass man relativ gute Noten schreibt und trotzdem gut feiern kann...“
Apropos feiern: Der 96er Abi-Jahrgang der Alsfelder Albert-Schweitzer-Schule hat es in der Oberstufe krachen lassen. Sofort kommt bei den Dreien das Gespräch auf ihr erstes Schulfest in Eifa. „Das war die letzte Disco-Party, die jemals in der Turnhalle Eifa stattgefunden hat“, sagt Stephan Paule und räumt ein: „Die Burschenschaft Eifa, die dort immer ihre Disco-Abende abgehalten hat, ist uns wahrscheinlich bis heute noch böse...“
Allerdings: Bürgermeisterkandidat Paule und seine beiden Mitstreiter sind natürlich unschuldig am damaligen Geschehen - das zumindest kommt am Ende des OZ-Gesprächs heraus, denn - der Kreis schließt sich - noch einmal kommt die Rede auf das legendäre Schulfest in Eifa. Zwischendurch aber geht es auch um ernste Themen wie, wen wundert´s, den Bürgermeisterwahlkampf, schließlich haben die drei nur noch wenig Kontakt untereinander, mal wird über soziale Netzwerke eine Nachricht verschickt, mal denkt man daran, zum Telefonhörer zu greifen, doch dann verliert sich das Vorhaben im Tagesgeschäft. Und beim letzten Abi-Treffen im Romröder Schloss war Stefan Euler der Einzige von den Dreien, der dort war. Das OZ-Frühstück bietet somit seit Jahren mal wieder eine Möglichkeit, sich zu sehen und auszutauschen. Stephan Paule erzählt von seinem USA-Urlaub, als ihn eine Nachricht von Bernd Schmidt, dem Alsfelder CDU-Chef, erreichte. Von da an war klar: Es geht Richtung Bürgermeisterwahlkampf. „Die Entscheidung, dass ich kandidiere, fiel neun Wochen vor dem Wahltermin, große strategische Gedanken konnte ich mir gar nicht machen“, sagt Stefan Euler, der neue Verwaltungschef im Haunetal im Kreis Hersfeld-Rotenburg. „Hausbesuche waren das A und O“, gibt er als Tipp mit auf den Weg. An fast jeder Haustür hat Euler damals geklingelt, „das waren neun Wochen volles Programm“. Natürlich hat er sich im Vorfeld die Frage gestellt, was er machen soll, wenn ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen wird. Aber: „Man bekommt nach zwei, drei Straßenzügen ein Feeling dafür, ob Leute wirkliches Interesse haben, das hätte ich nicht gedacht.“ Die gleichen Erfahrungen hat Timo Georg gemacht, der im Wahlkampf alle Haushalte im Schwalmtal besucht hat. „Man muss mit Fingerspitzengefühl auf die Leute zugehen“, gibt er Stephan Paule mit auf den Weg.
Und dann landen die Drei wieder beim Schulfest in Eifa: Die Gärten rund um die Turnhalle waren verwüstet, aber „für die Vandalen konnten wir nichts“, sagt Stephan Paule. „Das war die Zeit, in der Leute auf Disco-Abende gegangen sind, die dann Stress machen wollten“, schiebt Georg als Erklärung nach. Security gab es damals noch nicht, die Abiturienten versuchten selbst, für Ordnung zu sorgen. Als sogar Rechte auftauchten, „da sind zwei Mitschüler auf die zu und haben die gestellt“, erinnern sich die Drei. Was sie nicht verhindern konnten: Es flogen zwei, drei leere Flaschen, sogar das Sicherheitsglas wurde zerstört. Das aber bekam Stephan Paule nur am Rande mit: „Ich war den ganzen Abend nur am Geld einsammeln, weil so viele Leute da waren.“ Eine Vorstellung, von der Bürgermeister in der heutigen Zeit nur noch träumen können...